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03.02.2005, 13 Uhr - www.diabetes-world.net
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Von Redaktion diabetes-world.net
Alkohol und Diabetes- verträgt sich das?
Früher war Alkohol bei Diabetes auf Grund des Kohlenhydratgehaltes tabu. Neuere Studien haben gezeigt, dass ein Glas Alkohol zum Essen durchaus vertretbar ist. Alkoholische Getränke wirken bei Diabetikern ähnlich wie bei Nichtdiabetikern. Vermehrter Alkoholgenuss kann dem Diabetiker aber sehr gefährlich werden: Eine Unterzuckerung kann evtl. nicht mehr rechtzeitig wahrgenommen werden. Hinzu kommt, dass der Alkohol auch nach zwölf bis 24 Stunden auf den Blutzucker wirken kann.
Berücksichtigen Sie beim Alkoholkonsum:
- Alkohol senkt den Blutzucker.
- Die Wahrnehmung von Unterzuckerungen (Hypoglykämien) kann "verschleiert" sein.
- Je nach konsumierter Alkoholmenge sollten die Kohlenhydrate berücksichtigt werden.
Wie viel Alkohol darf der Diabetiker trinken?
Für alkoholische Getränke gilt der Paracelsus'sche Grundsatz: "Die Dosis macht das Gift". Die Empfehlung richtet sich nach dem im Getränk enthaltenen Alkohol.
Wie errechnet sich der Alkoholgehalt im Wein?
Um die "Dosis" zu finden, muss man den Alkoholgehalt des Getränkes kennen. Auf den Flaschen wird immer Volumenprozent (Vol.-%) angegeben, während Empfehlungen in g Alkohol ausgedrückt werden. Die Umrechnung ist einfach:
Beispiel: 1 Liter Riesling-Wein mit 10 Vol.-%, enthält 100 ml reinen Alkohol. Um zu errechnen, wie viel g Alkohol in einer 0,75 l Flasche dieses Rieslings enthalten ist, muss man wissen, dass 1 ml Alkohol 0,8 g wiegt. Daraus folgt, dass die 100 ml Alkohol in diesem Liter Wein 80 g wiegen. Eine 0,75 l Flasche dieses Weins enthält folglich 60 g; ein Glas Wein (0,2 l) enthält 16 g Alkohol.
Eine "ausgewogene" Dosis finden
Für den gesunden Erwachsenen lässt sich aus der Vielzahl der Studien eine Dosis ableiten, bei der gesundheitliche Vorteile aber noch keine Nachteile zu erwarten sind:
Für die Frau:
- 20-30 g Alkohol/Tag
- 0,2 - 0,3 l Wein (oder 1 - 2 Gläser Wein)
- 0,6 - 0,9 l Pilsener (oder 2 - 3 kleine Pilsener)
Für den Mann:
- 30-40 g Alkohol/Tag
- 0,4 l Wein (oder 2 - max. 3 Gläser Wein)
- 0,9 - 1,2 l Pilsener (oder 3 - 4 kleine Pilsener)
Die praktische Empfehlung: Ein Paar trinkt abends zum Essen 1 Flasche (0,75 l) 10-12 Vol.-%-igen Wein. Da Frauen mengenmäßig meist weniger trinken, sind die biologischen Unterschiede schnell ausgeglichen und beide liegen im gleichen Maße bei der optimalen "Dosis".
Wie wirkt Alkohol auf den Blutzucker?
In verschiedenen Studien wurde der akute Effekt von Alkohol auf den Blutzuckerspiegel überprüft. Es zeigt sich ein deutlicher Trend: Moderate Alkoholmengen, insbesondere, wenn sie zum Essen eingenommen werden, haben keinen nennenswerten Einfluss auf den Blutzucker- und Insulinspiegel. Nur bei chronisch erhöhter Zufuhr (> 45 g/Tag) ist das Risiko für eine Verschlechterung des Zuckerstoffwechsels gegeben. Das Risiko für den gefürchteten Unterzucker (Hypoglykämie) während der nächtlichen Nahrungskarenz ist demnach für Typ 2-Diabetiker, die keine medikamentöse Therapie erhalten, nicht erhöht. Das Hypoglykämierisiko ist jedoch unter Insulintherapie und/oder Insulin sekretionsfördernden Medikamenten immer zu beachten.
Wichtig:
1. Der Diabetiker sollte immer mit seinem Arzt besprechen, inwieweit moderater Weingenuss erlaubt ist. Aus ärztlicher Sicht können nach sorgfältiger Überprüfung eventuelle Kontraindikationen, andere Erkrankungen (z.B. Lebererkrankungen) oder die Einnahme bestimmter Medikamente dagegen sprechen.
2. Bedenken Sie den hohen Energiegehalt von Alkohol mit 7 kcal/g Alkohol. Wenn Sie abnehmen wollen, versuchen Sie am besten ganz darauf zu verzichten, denn Alkohol beeinträchtigt die Fettverbrennung.
3. Alkohol sollte bei Behandlung mit Sulfonylharnstoffen bzw. mit Insulin nie auf "leeren Magen", sondern immer zusammen mit einer kohlenhydratreichen Mahlzeit oder Zwischenmahlzeit getrunken werden (Unterzuckergefahr).
4. Alkohol verlangsamt Ihr Reaktionsvermögen, weshalb - und auch wegen der Unterzuckergefahr - Sie nicht aktiv am Straßenverkehr teilnehmen sollten.
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