Diabetes-World: Sanfte Blutzuckermessung - Kleiner Piks?

16.12.2004, 16 Uhr - www.diabetes-world.net


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Von Dipl. oec. troph. Monika Haas

(press1) - Eine regelmäßige Blutzuckerselbstkontrolle ist für viele Menschen mit Diabetes unentbehrlich. Das damit verbundene Stechen in den Finger muss nicht unangenehm und schmerzhaft sein.
Stechhilfen so groß wie ein Kugelschreiber
Es gibt heutzutage schon kleine Stechhilfen, mit sehr feinen Lanzetten, die geeignet sind, geringste Mengen an Blut für die Selbstkontrolle zu gewinnen und so eine sanfte und angenehme Blutentnahme ermöglichen. Ihr Vorteil: die Einstichtiefe (bis zu 11 Einstellungen) kann auf die individuelle Hautbeschaffenheit eingestellt werden. So sind diese Geräte sowohl für Kleinkinder mit einer zarten und dünnen Haut als auch für den handwerklich Tätigen geeignet, der i. d. R. eine eher verhornte Haut hat. Optisch nicht sichtbar ist der Vorgang, wie die Lanzette der Stechhilfe in die Haut eindringt. Kein Wunder: Dies geschieht mit einer Geschwindigkeit von tausendstel Sekunden.
Auch bei der Lanzettenführung während des Stechvorganges gibt es Unterschiede. Stechhilfen, die die Lanzette während des gesamten Vorganges führen (sowohl beim Einstich als auch bei der Rückführung der Lanzette in die Stehhilfe), sorgen durch eine geradlinige Lanzettenführung dafür, dass weniger Gewebe verletzt wird. Auch dies verringert den Schmerz beim Piksen.

Worauf sollten Sie achten?Prinzipiell gilt: Hände waschen, frische Lanzette in die Stechhilfe einsetzen, seitlich an der Fingerbeere ansetzen, dann auslösen.

Hygiene:Vor der Blutentnahme sollten Sie die Hände mit warmem Wasser waschen. Damit entfernen Sie einerseits Reste von zuckerhaltigen Nahrungsmitteln, andererseits fördern Sie damit die Durchblutung.

Einstichtiefe:Stellen Sie entsprechend Ihrer Hautstärke die Stechtiefe Ihrer Stechhilfe ein. Beginnen Sie bei Ihrer Stechhilfe mit einer geringen Einstichtiefe. Wenn Sie die zur Blutzuckerbestimmung nötige Blutmenge gewinnen können, bleiben Sie dabei. Andernfalls versuchen Sie es schrittweise mit einer höheren Einstellung.

Lanzette:Eine neue, frische Lanzette in den Lanzettenhalter der Stechhilfe einsetzen. Die Lanzetten kommen beim Einstich in direkten Kontakt mit dem Blut. Daher sind die Lanzetten einzeln und steril verpackt. Achten Sie darauf, dass Sie die Lanzetten regelmäßig und rechtzeitig auswechseln. Bereits nach 2-3maligem Gebrauch können die Nadelspitzen Beschädigungen aufweisen. Aus diesem Grund nimmt mit der Häufigkeit der Verwendung auch der Schmerz beim Punktieren des Fingers zu.

Allein durch diese Maßnahmen können Sie aktiv zu einer schmerzarmen Blutgewinnung beitragen.

Stechhilfen und Lanzetten zuzahlungspflichtig!
Versicherte der gesetzlichen Krankenversicherung müssen seit der Gesundheitsreform 2004 bzw. dem so genannten Gesundheitsmodernisierungs-Gesetz (GMG), neben der Praxisgebühr auch für z. B. Medikamente und Hilfsmittel mehr zuzahlen. Darunter fallen auch Stechhilfen und Lanzetten. Zur Erinnerung: Grundsätzlich muss seit dem 01.01.2004 für alle Leistungen zehn Prozent der Kosten zugezahlt werden - mindestens 5 Euro, höchstens 10 Euro. Liegen die Kosten unter 5 Euro, so wird nur der tatsächliche Preis des Produktes gezahlt.

Trotz allem - das Stechen in den Finger muss nicht unbedingt schmerzhaft sein. Moderne Stechhilfen und der regelmäßige Austausch der Lanzetten ermöglichen eine sanfte und schmerzarme Blutgewinnung. Ihre Haut wird es Ihnen danken!

Quellen:(1) Ebert O, Kraatz K, Diabetes-Journal Heft 10, 2002, Jahrgang 51, 16-21
(2) Thomas A, Hasche H, in: Selbstkontrolle bei Diabetes , 2003, 60-61, Kirchheim-Verlag
(3) Haas M, Zuzahlungen, diabetes-world.net, 2004
(4) Accu-Chek: Methoden zur Diabetes-Selbstkontrolle


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