BIENE schaut genauer hin

02.09.2008, 12 Uhr - Aktion Mensch e.V. - Einfach für alle


Berlin/Bonn - Die erste Hürde auf dem Weg zur BIENE 2008 ist geschafft. Von insgesamt 340 Bewerbern haben sich 134 für die Feintestphase des Wettbewerbs für die besten deutschsprachigen barrierefreien Webseiten qualifiziert. Aus Sicht der Aktion
Mensch und der Stiftung Digitale Chancen als Veranstalter ist besonders erfreulich, dass die Qualität der Einreichungen deutlich gestiegen ist. "Im Unterschied zu den vergangenen Jahren haben insbesondere viele größere Internet-Angebote den
Ausschlusstest bestanden", zieht Jutta Croll, Geschäftsführerin der Stiftung Digitale Chancen, eine erste positive Zwischenbilanz. "Die Feintestkandidaten zeigen, dass Anbieter und Entwickler auch komplexe Webseiten entsprechend den grundlegenden
Mindestanforderungen an Barrierefreiheit gestalten können. Aus technischer Sicht spricht heute kaum etwas dagegen, Internet-Angebote barrierefrei umzusetzen."

Gesetzliche Vorgaben wirken
Dass Barrierefreiheit kein technisches Problem ist, zeigen nach Einschätzung von Iris Cornelssen, BIENE-Projektleiterin bei der Aktion Mensch, vor allem die Angebote von Behörden und öffentlichen Auftraggebern. "Anhand der Menge und der Qualität der Einreichungen können wir feststellen, dass die gesetzlichen Vorgaben für eine barrierefreie Informationstechnik in Bund und Ländern wirken. Ähnlich scheint es in Österreich zu sein. Dort ist seit 2004 das E-Governmentgesetz in Kraft, und die Zahl
der bei der BIENE eingereichten und prämierten Webseiten ist in den vergangenen Jahren kontinuierlich gestiegen. Darüber hinaus sehen wir, dass sich immer mehr Banken sowie Internetseiten zu den Themen Mobilität und Reisen in Richtung
Barrierefreiheit bewegen. Für Menschen mit Behinderung ist das ein wesentlicher Schritt zu mehr Teilhabe und Gleichstellung im Internet."

Web 2.0 barrierefrei?
Mit Blick auf die umfassenden Beteiligungsmöglichkeiten des Internets sind die Veranstalter vor allem gespannt, wie die Angebote mit Web 2.0-Funktionalitäten im Feintest abschneiden, wie Iris Cornelssen erläutert. "Dann wird sich zeigen, ob diese
Angebote von der quasi eingebauten Barrierefreiheit einiger Web 2.0-Techniken profitieren oder ob hinter der Zugänglichkeit ein umfassendes Verständnis von Barrierefreiheit steht."

Mehrstufiges Testverfahren
Der Feintest ist Teil eines umfangreichen, mehrstufigen Testverfahrens, dessen Grundlagen Experten mit und ohne Behinderung im Fachlichen Beirat des BIENE-Wettbewerbs erarbeitet haben. Auf Internet-Angebote, die die Kriterien des Feintests erfüllen, wartet anschließend ein Praxistest durch Menschen mit Behinderungen. "Die Praxistests sind ein wesentliches Qualitätsmerkmal der BIENE, denn sie geben wertvolle Rückmeldungen zu den Eindrücken der Nutzerinnen und Nutzer mit Behinderungen, die die Ergebnisse aus dem standardisierten Prüfverfahren sinnvoll ergänzen", erklärt Jutta Croll. "Nur so können wir sicher sein, dass die ausgezeichneten Webseiten auch wirklich bei den Menschen ankommen."
Eine BIENE erhalten schließlich die Webseiten, die über die reine Barrierefreiheit hinaus für Menschen mit und ohne Behinderung interessant und gut gestaltet sind. Wie in den Vorjahren hat eine prominente Jury, zu der auch Mitglieder des Fachlichen
Beirats gehören, das letzte Wort. Alle Gewinner werden im Rahmen einer feierlichen Veranstaltung am 5. Dezember 2008 in Berlin ausgezeichnet.

Über die BIENE
Seit 2003 prämieren die Aktion Mensch und die Stiftung Digitale Chancen die besten barrierefreien Angebote im Internet mit einer BIENE. BIENE steht für "Barrierefreies Internet eröffnet neue Einsichten", aber auch für Kommunikation, gemeinsames
Handeln und produktives Miteinander. Mehr als 1.000 Unternehmen und Organisationen, Behörden und Ministerien, Städte und Gemeinden sowie Vereine und Verbände aus Deutschland, Österreich, der Schweiz und Südtirol haben sich bislang mit Webseiten am
Wettbewerb beteiligt. Mehr als 50 Anbieter - große Namen ebenso wie Betreiber kleinerer Webseiten - haben bisher eine BIENE gewonnen.
Teilnehmen können Betreiber und Gestalter deutschsprachiger Webangebote. Für Webentwickler in der Ausbildung oder im Studium schreiben die Veranstalter einen Nachwuchspreis aus. Sonderpreise können für Lösungen vergeben werden, die spezifische
Bedürfnisse einzelner Nutzergruppen berücksichtigen. Das können sein: Angebote für gehörlose Menschen, die Gebärdensprache verwenden, Angebote für Menschen mit Lernschwierigkeiten oder andere herausragende und innovative Entwicklungen. Der Preis ist
rein ideeller Natur. Für die Betreiber nicht kommerzieller Webseiten, wie Vereine oder Selbsthilfegruppen mit Angeboten von öffentlichem Interesse, können Förderpreise vergeben werden.
Die Ausschreibungsfrist hatte am 6. Mai 2006 begonnen. Einsendeschluss war der
15. Juli 2008. Die Preisverleihung findet am 5. Dezember 2008 in Berlin statt. Weitere Informationen zum Wettbewerb gibt es unter http://www.biene-wettbewerb.de oder bei:

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Telefax: (04 21) 2 18-48 94
mailto:jcroll@digitale-chancen.dehttp://www.digitale-chancen.de

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