MICROSOFT Deutschland und die DEDIG unterstützen gemeinsam die Normung von XML-Schemas

26.02.2000, 00 Uhr - DEDIG Deutsche EC/EDI-Gesellschaft e.V.



MICROSOFT Deutschland und die DEDIG unterstützen gemeinsam die Normung von XML-Schemas

(iBOT) Die Abkürzung XML (eXtended Markup Language) ist in der Welt des Electronic Commerce derzeit Gesprächsstoff Nummer Eins. Damit XML sich auch erfolgreich durchsetzen kann, sind jedoch weitergehende Normierungen notwendig. MICROSOFT Deutschland und die DEDIG Deutsche EC/EDI-Gesellschaft e. V. haben in einer konzertierten Aktion den Stein ins Rollen gebracht: Auf einer Sitzung der gemeinsamen Projektgruppe "Neue Entwicklungen zu EC/EDI/EDIFACT" (siehe Infokasten) mit dem DIN Deutsches Institut für Normung e. V. wurde Anfang Februar 2000 ein Normungsantrag für XML-Schemas gestellt.

Mit Hilfe des World Wide Web sind wir in der Lage, problemlos mit anderen Menschen in aller Welt zu kommunizieren. Weit verbreitete Standards, die für die vollständige Nutzung des WWW unerlässlich sind, ermöglichen die Webkommunikation über eine Vielzahl von Verbindungstechnologieschichten. Eine wichtige Schicht ist die visuelle Anzeige, also die Benutzeroberfläche, für die gegenwärtig Standards wie HTML, GIF und JScript&trade gelten. Aufgrund dieser Standards kann eine Seite einmal erstellt und dann beliebig oft von verschiedenen Empfängern angezeigt werden.

Obwohl Standards für die Anzeige/Benutzeroberfläche eine notwendige Schicht darstellen, sind sie für die Darstellung und die Verwaltung von Daten nicht ausreichend. Das Internet ist heute lediglich das Medium, über das auf Texte und Bilder zugegriffen wird. Es gibt keine Standards für intelligentes Suchen, Datenaustausch, adaptive Darstellung und Personalisierung.

Das Internet muß jedoch mehr als nur ein Standard für den Zugriff auf Informationen und die Anzeige werden. Es muß ein Standard zum "Verstehen" der Informationen erreicht werden, also eine gemeinsame Art, Daten so darzustellen, daß Software im Kontext verborgene Informationen besser suchen, verschieben, anzeigen und bearbeiten kann. HTML ist dafür nicht geeignet, da es sich dabei um ein Format handelt, das beschreibt, wie eine Webseite aussehen soll.

Die Lösung wurde vor gut zwei Jahren durch das World Wide Web Consortium (W3C) definiert: Die XML-Definition. XML ist eine Meta-Seitenbeschreibungssprache, die ein Format für die Beschreibung von strukturierten Daten bereitstellt. Dadurch werden präzisere Deklarationen des Inhalts und aussagekräftigere Suchergebnisse über mehrere Plattformen erreicht. Zusätzlich ist XML die Grundlage für eine neue Generation von webbasierten Anwendungen zum Anzeigen und Bearbeiten von Daten.

XML bietet eine strukturelle Darstellung von Daten, die in großem Umfang implementiert und auf einfache Weise weitergegeben werden kann. XML ist eine Untergruppe von SGML, die für die Bereitstellung über das WWW optimiert wurde. XML stellt damit sicher, dass strukturierte Daten eine einheitliche Form aufweisen und unabhängig von Anwendungen bzw. Anbietern sind. Die daraus entstehende Interoperabilität ist die Initialzündung für eine neue Generation von Geschäfts- und E-Commerce-Anwendungen im WWW.

XML allein ist jedoch noch nicht der Weisheit letzter Schluß. Vergleichbar mit der EDIFACT-Syntax (siehe ISO 9735) legt XML lediglich die grammatikalischen Regeln für die Strukturierung der Daten fest. Semantische Festlegungen, wie sie beispielsweise in den UN/EDIFACT-Nachrichtentypen beschrieben sind, fehlen.

Eine Möglichkeit bieten die sogenannten DTDs (Document Type Definitions = Definitionen des Dokumenttyps): Bei XML kann ein Dokument damit versehen werden, um beispielsweise zu definieren, welche Elemente vorhanden sind und welche strukturelle Beziehung zwischen den Elementen besteht. DTDs sind für die Validierung der Daten nützlich, wenn die Zielanwendung nicht über eine integrierte Beschreibung der eingehenden Daten verfügt. DTDs können bei XML optional verwendet werden.

Einen Schritt weiter gehen die sogenannten Schemas. Ein Schema ist eine formale Spezifikation der Regeln eines XML-Dokuments (also der Elementnamen), das anzeigt, welche Elemente in einem Dokument in welchen Kombinationen zulässig sind. Neue Schemasprachen, die auf der Webseite XML-Data Working Group unter der Überschrift "XML-Data and Document Content Description (DCD)" vorgeschlagen werden, bieten die gleichen Funktionen wie eine DTD. Da diese Schemasprachen jedoch erweiterbar sind, können Entwickler zusätzliche Informationen hinzufügen, z. B. Regeln für Datentypen, Vererbung und Darstellung. Dadurch werden diese neuen Schemasprachen viel leistungsfähiger als DTDs.

Microsoft und andere Firmen haben mit XML-Data und DCD Vokabulare vorgeschlagen, mit denen das Schema für ein XML-Dokument ausgedrückt werden kann, indem XML selbst verwendet wird. Auf diese Weise können XML-Daten ihre eigene Struktur beschreiben. Das Ausdrücken von Schemas in XML erhöht die Leistungsfähigkeit des XML-Formats, da dann Software, die bestimmte Daten untersucht, die Struktur "verstehen" kann, ohne dass sie vorher über integrierte Beschreibungen der Datenstruktur verfügt.

Mit Hilfe eines Schemas kann ein Autor genau definieren, welche Elementnamen in einem Dokument zulässig sind, und für jedes Element angeben, welche Unterelemente, Attribute und Beziehungen erlaubt sind. Ein Autor kann Teile anderer Schemas importieren und Typen mittels Vererbung erweitern. Dadurch werden umfangreiche Beziehungen zwischen Elementen ermöglicht, während gleichzeitig die Einfachheit einer lexikalischen Baumstruktur beibehalten wird.

Außerdem können Autoren ihre eigenen Schemas erfinden oder von anderen Autoren erstellte Schemas nutzen. Die Leser können die Schemaverweise prüfen, um sicherzustellen, dass das empfangene Dokument den richtigen Typ hat. Sie können die Informationen im Schema verwenden, um die Struktur des Dokuments automatisch zu validieren.

Der Normungsantrag der DEDIG, unterstützt von der MICROSOFT Deutschland GmbH, soll maßgeblich dazu beitragen, dass kleine und mittelständische Unternehmen (KMU) endlich in den "Electronic loop" eingebunden werden können.

INFOKASTEN

Die Projektgruppe "Neue Entwicklungen zu EC/EDI/EDIFACT" ist eine gemeinsame Initiative des Normenausschusses Bürowesen (NBü) im DIN Deutsches Institut für Normung e. V. mit dem Arbeitskreis AK 1 der DEDIG Deutsche EC/EDI-Gesellschaft e. V.

Die Projektgruppe verfolgt das gemeinsame Ziel, dem unbedarften und der klassischen EDI-Lösung eher reserviert gegenüberstehenden Anwender Unterstützung in Form von Bereitstellung nützlicher Info-Broschüren, der Durchführung marktgerechter Normungsaufgaben und der Veröffentlichung von Anwendungs-Empfehlungen zu geben.


Weitere Informationen:
DEDIG Deutsche EC/EDI-Gesellschaft e. V.
Berliner Allee 24
13088 Berlin
Tel.: (0 30) 25 45 05-0
Fax: (0 30) 25 45 05-27
Internet: http://www.dedig.de

Kontakt:
Bernd Bösler
E-Mail: mailto:boesler@dedig.de

Logo

Pressekontakt:

DEDIG Deutsche EC/EDI-Gesellschaft e.V.
Petra Meinecke
Berliner Allee 24
13088 Berlin
Tel:
Fax:
user@domain.com
http://www.dedig.de

Unter­nehmens­profil anzeigen
Weitere Meldungen des Unternehmens: