Mit Spenderniere als Sportler erfolgreich in Argentinien

14.09.2015, 12 Uhr - Interessengemeinschaft Nierenlebendspende e. V.,


(press1) - Thedinghausen, 14. September 2015 - Christian Carl (28) aus Metternich, Betriebswirt und Schatzmeister der Interessengemeinschaft Nierenlebendspende e. V. hat an den 20. World Transplant Games in Argentinien teilgenommen. Er nahm an insgesamt sechs Wettkämpfen als Läufer, Radfahrer und Schwimmer teil. Nachdem er bei seiner "Königsdisziplin" 20 km Straßenrennen, wegen technischer Probleme ausscheiden musste, konnte er im Einzelzeitfahren den 5. Platz und im 50 m Rückenschwimmen den 4. Platz für sich verbuchen.

Noch vor einigen Jahren sah es so aus, dass der sportliche junge Mann zu solchen Leistungen nicht mehr in der Lage sein würde.

Ende 2010 suchte Christian Carl wegen starkem Unwohlsein seinen Hausarzt auf. Das Ergebnis war niederschmetternd. Die Nieren hatten sich ziemlich plötzlich auf Grund nicht vertragener Medikamente "verabschiedet". Eine sofortige Dialysebehandlung war nötig.

Diese Behandlung war für Christian Carl sehr belastend. Die Umstellung für den einst aktiven Mann war enorm. Wenige Wochen zuvor hatte er noch den Kölner Halbmarathon absolviert.

Die Wartezeit auf eine Niere von bis zu acht Jahren und die für den jungen Mann deutlichen Einschränkungen unter der Dialyse, haben das Herz seines Vaters Jürgen Carl berührt. Nach 10 Monaten nahm Christian Carl schließlich das Angebot seines Vaters an, ihm eine seiner Nieren zu spenden. Seit der Transplantation geht es Christian Carl, bis auf eine keimbedingte gesundheitliche Krise im Jahre 2014, deutlich besser. Die Teilnahme an den 20. Weltspielen für Organtransplantierte war der erste Höhepunkt in seinem "neuen" Leben.

Als Christian Carl 2012 über die Öffentlichkeitsarbeit der Interessengemeinschaft Nierenlebendspende e.V. erfährt, wie häufig es Nierenlebendspendern nach der Spende gesundheitlich schlecht geht, diese sehr oft selbst niereninsuffizient werden, an chronischer Erschöpfung und kognitiven Einschränkungen leiden und wie gering die Unterstützung für diese Menschen seitens der Medizin, der Versicherungen und der Politik ist, entschließt er sich zur aktiven Mitgliedschaft bei der Interessengemeinschaft. Dies ist auch ein stiller Ausdruck der Dankbarkeit gegenüber seinem Vater, der die hohen Risiken der Nierenlebendspende auf sich genommen hat, wie Christian Carl nun klar wird, um seinem Sohn ein besseres Leben zu schenken.

Jürgen Carl gehört zum Glück zu den Spendern, die von sich sagen, dass sie keine spürbaren Einschränkungen durch den Nierenverlust haben. Aber auch Jürgen Carl ist inzwischen Mitglied der Interessengemeinschaft und bringt sich im Rahmen der Mitgliederversammlungen aktiv ein. Trotz der für ihn positiven Erfahrung der Nierenlebendspende, möchte er Nierenlebendspender unterstützen, die seine Erfahrungen nicht teilen können.

Die Interessengemeinschaft Nierenlebendspende e. V. bietet über die Internetseite (http://www.nierenlebendspende.com) hinaus, telefonische oder persönliche Beratung rund um die Nierenlebendspende. Themen wie gesundheitliche Risiken, Versicherungsschutz, soziale und psychologische Aspekte werden durch die Mitglieder interessenneutral und umfassend dargestellt. Seit der Gründung 2011 hat sich die Beratungstätigkeit des Vereins als sinnvolle Ergänzung zu den eher rudimentären Aufklärungsgewohnheiten der Transplantationskliniken etabliert und wird sehr gut angenommen.

Mit diesem bundesweit einmaligen Angebot umfassender Informationen, hilft der Verein potentiellen Spendern frei von moralischem Druck, zwischen dem berechtigten Schutz der eigenen körperlichen Unversehrtheit und der Hilfe für einen emotional verbundenen Menschen, abzuwägen.

Denn sehr häufig geht es nicht so gut für Organlebendspender und Empfänger aus, wie bei den Carls.


Pressekontakt

Ralf Zietz
1. Vorsitzender, Interessengemeinschaft Nierenlebendspende e. V.
27321 Thedinghausen

Fon: 04204-685478

Email: mailto:ralf.zietz@nierenlebendspende.comInternet: http://www.nierenlebendspende.com


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