Mao, Bauernbub und Belle Époque: Kempten, Kaufbeuren und Memmingen bestechen mit Kunst-Highlights

(press1) - Kempten/Kaufbeuren/Memmingen (jm).
Kunst und Kultur pur im Allgäu: Die drei kreisfreien Städte Kempten, Kaufbeuren und Memmingen zeigen sich im Jahr 2007 so kulturinteressiert wie nie zuvor und warten mit einer Reihe interessanter Ausstellungen auf. Der Reigen reicht von der Zeitreise durch China mit Werken des chinesischen Starfotografen Wang Qingsong (Mewo-Kunsthalle Memmingen), über Kinderwelten der berühmten Allgäuer Kunstfotografin Lala Aufsberg (Allgäu-Museum Kempten) bis hin zu "Henri de Toulouse-Lautrec und die Stars vom Montmartre" (Kunsthaus Kaufbeuren).

Paris. New York. Memmingen. Dass mit Wang Qingsong der aktuelle Shootingstar der chinesischen Kunstszene seine Werke im vergleichsweise beschaulichen Allgäuer Städtchen Memmingen (fast 50.000 Einwohner) zeigt, gilt schon fast als Kulturrevolution. Noch bis zum 7. Oktober sind die teils satirischen, teils sozialkritischen übergroßen Fotografien in der Mewo-Kunsthalle zu sehen. Doch Qingsongs Werke, die bis zu 20 Meter breit sind, machen nur einen Teil der Ausstellung mit dem Titel "China: Past, Present & Future" (deutsch: China früher, heute und morgen) aus. Den zweiten Part bestreiten die "Terrecotte Cinesi", das sind 13 aus Terrakotta gebrannte Chinesen-Figuren, die ursprünglich aus dem Nachlass der 48. Biennale in Venedig 1999 stammen. Die Keramiker Lee Babel und Alessio Tasca sicherten sich den Nachlass, brannten die Figuren und stellen sie nun erstmals außerhalb Italiens aus.
Mit Lala Aufsberg aus Sonthofen hat das Allgäu eine Fotografin von Weltruf. Zum 100. Geburtstag der Kunstfotografin (1907 bis 1976) zeigt der Heimatbund Allgäu verschiedene Fotoausstellungen in sieben Museen im Allgäu, Außerfern und Bregenzerwald. Die zeitlich längste findet mitten im Jubiläumsjahr im Allgäu-Museum in Kempten statt: Vom 24. Mai bis 16. September werden Lala Aufsberg "Kinderwelten" gezeigt. Die Fotoaufnahmen, die in den Jahren von 1930 bis 1950 entstanden, entführen in den Allgäuer Alltag, zeigen Kinder bei der Feldarbeit, beim Viehhüten oder als Zaungäste bei großen Ereignissen. Präsentiert werden Auftragsarbeiten, Buchillustrationen und Freie Arbeiten von Lala Aufsberg.
Das Paris des späten 19. Jahrhunderts wird vom 14. September an in Kaufbeuren lebendig. Das Kunsthaus Kaufbeuren beherbergt vom 14. September bis zum 2. Dezember 100 Werke von Henri de Toulouse-Lautrec mit dem Ausstellungstitel "Henri de Toulouse-Lautrec und die Stars vom Montmartre". Gezeigt werden die berühmtesten Plakate, Einzelblätter und Folgen des kleinwüchsigen Pariser Künstlers, der als Pionier der Farblithographie und einer bedeutendsten Künstler der so genannten Belle Époque (deutsch: schöne Zeit) gilt. Lautrec verwendete auf großformatigen Blättern wenige Farbsteine in Gelb, Rot und Blau, die durch ihre starken Kontraste auch von der Ferne anziehend wirkten. Die Verwendung der Steindrucktechnik bedeutete Ende des 19. Jahrhunderts nicht nur den Durchbruch für den Künstler, die insgesamt 351 so entstandenen Werke sind es auch, die ihn bis zum heutigen Tag berühmt machten.

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