ACNielsen OTC-Preise: Kein Preisverfall zu beobachten

Frankfurt am Main, 20. Oktober 2004 (press1) Seit dem 1. Januar 2004 ist das "Gesetz zur Modernisierung des Gesundheitssystems" (GMG) in Kraft. Besonders betroffen sind alle Arzneimittel, die zwar apotheken-, nicht aber rezeptpflichtig sind. Neben anderen Maßnahmen wurde die Preisbindung aufgehoben, d.h. Apotheker dürfen die Abgabepreise jetzt auch für diese Produkte frei bestimmen. Viele Hersteller befürchteten, dass die Preise sehr schnell erodieren würden.

In Preisvergleichslisten oder im Internet, in sog. Preisvergleichs-Maschinen, werden apothekenpflichtige Arzneimittel heute tatsächlich teilweise bis zu 25-30 Prozent unter dem Listenpreis angeboten. Allerdings sind dann von etwa 15 Anbietern nur zwei oder drei überhaupt lieferfähig, und man darf zunächst die Versandkosten nicht vergessen, die meist erst ab einem bestimmten Bestellwert erlassen werden.

So kann man ein bekanntes Schmerzmittel zu € 6,50 bestellen, welches normalerweise
€ 8,75 kostet (allerdings gibt es mit dem gleichen Wirkstoff auch noch deutlich billigere Alternativen), oder ein Präparat bei Entzündungen für € 14,95, Listenpreis € 20,60.
Ein Grund zur Beunruhigung? Auf den ersten Blick sicherlich. Aber - ein Blick auf die aktuellen Verkaufsdaten der Apotheken zeigt allerdings, dass es gerade bei umsatzstarken Produkten sehr wenig Preisaktionen gibt. Bei ca. 70 Prozent der führenden rezeptfreien Produkte in der Apotheke finden wir lediglich kleine Schwankungen der Preise um den Listenpreis herum. Hier sind es meist nur ca. ein bis zwei Prozent der Apotheken, in denen wir vom Listenpreis abweichende Preise (und übrigens auch höhere Preise!) finden.
Bei den anderen 30 Prozent handelt es sich überwiegend um Produkte, deren Preise auch vorher schon frei kalkuliert werden durften - was die Apotheker vorher und auch jetzt durchaus nutzen.

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