Obst und Gemüse – wie wichtig in der Krebsprävention?

15.10.2004, 18 Uhr - Trio-Group


Mannheim, Oktober 2004. (press1) Tipps und Empfehlungen rund um das Thema Ernährung
finden interessierte Verbraucher heute in so gut wie allen Medien: Was
darf man bedenkenlos essen, worauf sollte man verzichten? Welche neuen Erkenntnisse
gibt es von wissenschaftlicher Seite? Die Fülle und oft auch Widersprüchlichkeit
der Informationen verunsichern inzwischen mehr als dass sie Klarheit
bringen. Umso wichtiger ist es den Verantwortlichen der Gesundheitskampagne
5 am Tag, den Stellenwert und die Notwendigkeit einer obst- und gemüsereichen
Ernährung glaubwürdig zu untermauern. Eine Expertengruppe unter der
Leitung der International Agency for Research on Cancer (IARC), einer Forschungseinrichtung
der Weltgesundheitsorganisation WHO, hat zahlreiche Studien
evaluiert, um so konkretere Aussagen über den Zusammenhang einer obst-
und gemüsereichen Ernährung und Krebs zu ermöglichen.

Bereits 1997 analysierten der World Cancer Research Fund (WCRF) und das American
Institute for Cancer Research (AICR) eine Vielzahl von Studien, die den Zusammenhang
einer obst- und gemüsehaltigen Ernährung und Krebs untersucht hatten. Damaliges Ergebnis:
Wer viel Obst und Gemüse verzehrt, verringert für viele Krebsformen das Erkrankungsrisiko.
Diese erste Evaluation berücksichtigte v.a. Fall-Kontroll-Studien, deren
Ergebnisse durch aktuellere prospektive Kohorten-Studien relativiert wurden. Den aktuellen
Forschungsstand hat nun eine von der International Agency for Research on Cancer
(IARC) ins Leben gerufene Forschergruppe zusammengetragen. Anfang 2003 wurde
eine Evaluation der bisher vorliegenden Studien abgeschlossen, in die auch die aktuellen
Ergebnisse aus prospektiven Kohorten-Studien eingeflossen sind.
Die Evaluation des IARC konnte aufgrund eines definierten methodologischen Vorgehens
differenziertere Aussagen über die gesundheitlichen Wirkungen eines hohen Obst-
und Gemüseverzehrs treffen. Während einige Krebsformen, von den Ernährungsgewohnheiten
unabhängig zu sein scheinen, spielen Obst und Gemüse bei anderen durchaus
eine Rolle in der Primärprävention von Krebserkrankungen. "Eine Erhöhung des
Obst- und Gemüseverzehrs spielt auf Grund der betroffenen Krebserkrankungen weiterhin
eine entscheidende Rolle bei der Krebsprävention durch Ernährung", so Professor
Dr. Heiner Boeing vom Deutschen Institut für Ernährung in Rehbrücke (DIfE) und verweist
auf die Ernährungsempfehlungen der Gesundheitskampagne 5 am Tag. Diese
auch aus Mitteln der Europäischen Gemeinschaft geförderte Kampagne empfiehlt den
Verzehr von täglich 600 Gramm und mehr Obst und Gemüse, um Krebs, Herz-Kreislauf-
Erkrankungen und Diabetes mellitus vorzubeugen.
Im Einzelnen kamen die Forscher der IARC-Arbeitsgruppe zu folgenden Ergebnissen:
Nach derzeitigem Forschungsstand reduziert ein höherer Verzehr von Obst mit großer
Wahrscheinlichkeit das Risiko von Speiseröhren-, Magen- und Lungenkrebs. Ein höherer
Verzehr von Gemüse hingegen reduziert gleichfalls das Risiko von Speiseröhren- und
außerdem das von Dick- und Mastdarmkrebs. Darüber hinaus weisen die vorliegenden
Studien darauf hin, dass ein Mehr an Obst möglicherweise auch zu einem geringeren
Erkrankungsrisiko von Mund-, Rachen-, Dick- und Mastdarm-, Kehlkopf-, Nieren- und
Blasenkrebs führt. Ein Mehr an Gemüse hingegen verringert das Erkrankungsrisiko für
Mund-, Magen-, Kehlkopf-, Lungen-, Eierstock- und Nierenkrebs.
Die Arbeitsgruppe schätzt, dass etwa einer von zehn Krebsfällen in der westlichen Welt
auf den zu geringen Verzehr von Obst und Gemüse zurückzuführen ist. In Regionen mit
einer schlechteren Versorgung der Bevölkerung mit Obst und Gemüse liegt diese Zahl
wahrscheinlich noch darüber. Vor diesem Hintergrund empfehlen die an der Studie beteiligten
Wissenschaftler, dass die Bereitstellung und Hinführung zu einem höheren Verzehr
von Obst und Gemüse unabdingbare Aufgabe im Gesundheitswesen sein müsse.
Darüber hinaus weisen die Wissenschaftler insbesondere für Entwicklungsländer auf die
Notwendigkeit einer besseren Versorgung der Bevölkerung mit Obst und Gemüse hin.
Um für die Zukunft eine bessere Datenlage sicherzustellen, machen sich die Forscher für
eine Optimierung und Standardisierung der Studiendesigns stark. Darüber hinaus müssten
die biologischen Mechanismen des Zusammenwirkens einer obst- und gemüsereichen
Ernährung und des Krebsrisikos näher erforscht werden. Auch sei ein Mehr an epidemiologischen
Studien - insbesondere aus Entwicklungsländern - erforderlich. Wie
sinnvoll solche groß angelegten Untersuchungen sind, zeigen die ersten Ergebnisse der
sog. EPIC-Studie (European Prospective Investigation into Cancer and Nutrition), die seit
mehreren Jahren in zehn europäischen Ländern mit mehr als 500.000 Teilnehmern läuft.
Erste Auswertungen haben ergeben, dass ein erhöhter Obstverzehr das Risiko für Lungenkrebs
um bis zu 40 Prozent reduzieren kann, eine protektive Wirkung von Obst und
Gemüse auf die Entstehung von Prostatakrebs hingegen nicht nachzuweisen ist.

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