Primärprävention mit Obst und Gemüsen

15.10.2004, 18 Uhr - Trio-Group


Mannheim, Oktober 2004. (press1) - Verringert eine gesunde Ernährung tatsächlich das
Erkrankungsrisiko für Krebs und Herz-Kreislauf-Beschwerden? Und wenn ja, welche
Lebensmittel wirken sich auf welche Krebsformen wie aus? Sind
Ernährungsempfehlungen wie die der Gesundheitskampagne 5 am Tag, die einen
höheren Verzehr von Obst und Gemüse propagiert, wissenschaftlich fundiert? Eine
große Studie mit mehr als 500.000 Teilnehmern, die seit 1992 in 10 europäischen
Ländern durchgeführt wird, soll Antworten auf diese und andere Fragen geben. Erste
Zwischenergebnisse aus den verschiedenen Forschungszentren bestätigen, dass eine
obst- und gemüsereiche Ernährung wichtiges Element in der Primärprävention
verschiedener Krebserkrankungen ist. Bestätigt haben sich auch die positiven Effekte
eines hohen Obst- und Gemüseverzehrs auf Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

1992 startete die International Agency for Research on Cancer (IARC), eine Einrichtung der
Weltgesundheitsorganisation WHO, in Zusammenarbeit mit 24 Forschungseinrichtungen in
10 europäischen Ländern eine auf 20 Jahre angelegte epidemiologische Studie über den
Zusammenhang von Ernährung, Lebensweise, Stoffwechsel und genetischen Faktoren in der
Entstehung von Krebs und anderen chronischen Erkrankungen. Mehr als eine halbe Million
Teilnehmer sind an diesem Projekt, der European Prospective Investigation into Cancer and
Nutrition/EPIC) beteiligt und haben mittels Fragebogen ausführliche Informationen über
Lebensstil und Ernährungsgewohnheiten, Körpergewicht und -maße gegeben sowie
Blutproben zur Verfügung gestellt. Diese weltweit größte wissenschaftliche Langzeit-Studie
kommt nach ersten Zwischenauswertungen zu dem Ergebnis, dass bis zu 35 Prozent aller
Krebsfälle auf eine falsche Ernährung zurückzuführen sind.
So wirkt sich aufgrund ihres Ballaststoffgehaltes eine obst- und gemüsereiche Ernährung in
jedem Fall positiv auf das Darmkrebsrisiko aus, das durch eine Ballaststoffzufuhr von mehr
als 36 Gramm pro Tag um bis zu 40 Prozent verringert werden kann. "Dabei hat die EPICStudie
gezeigt, dass sich Ballaststoffe aus Gemüse in ihrer protektiven Wirkung nicht von
denen aus Cerealien unterscheiden", so Professor Wolfgang Scheppach von der
Medizinischen Klinik des Klinikums der Bayerischen Julius-Maximilians-Universität Würzburg.
Jedoch seien die Ergebnisse der EPIC-Studie hinsichtlich des Obst- und Gemüseverzehrs

abhängig von der Krebslokalisation unterschiedlich. "Epidemiologisch betrachtet wirkt sich die
Nahrungsaufnahme von Obst und Gemüse protektiv im oberen Verdauungstrakt aus. Im
unteren Magen-Darm-Trakt weisen die Forschungsergebnisse auf eine protektive Wirkung
des Verzehrs von Gemüse hin, die Datenlage für Obst hingegen ist weniger eindeutig", so
Scheppach weiter.
Einem Bericht des Deutschen Instituts für Ernährungsforschung (DIFE) in Rehbrücke zufolge
wurde im Rahmen der bisherigen EPIC-Auswertung bei Karzinomen des oberen
Verdauungstraktes eine risikosenkende Wirkung der Obst- und Gemüsezufuhr bei einem
Verzehr von mehr als 456 Gramm um bis zu 45 Prozent beobachtet. Beim Lungenkarzinom
wurde eine Risikosenkung von 39 Prozent durch einen erhöhten Obstverzehr von mehr als
490 Gramm am Tag festgestellt.
Die Empfehlung, mehr Obst und Gemüse zu verzehren, macht angesichts dieser
Studienergebnisse also Sinn. Denn wenn auch nicht für alle Krebsformen das
Erkrankungsrisiko gleichermaßen gesenkt werden kann, so steht doch fest, dass durch die
Zufuhr von reichlich Obst und Gemüse die Menschen mehr Ballaststoffe und Sekundäre
Pflanzenstoffe aufnehmen, die der Gesundheit zuträglich sind. Die Gesundheitskampagne 5
am Tag, die auch aus Mitteln der Europäischen Gemeinschaft finanziert wird, empfiehlt
aufgrund der Forschungslage bereits seit mehreren Jahren den Verzehr von mindestens 600
Gramm Obst und Gemüse täglich. Von den weiteren Auswertungen des im Rahmen der
EPIC-Studie gewonnenen Datenmaterials erhoffen sich die Wissenschaftler eine erstmals
breit abgesicherte Grundlage für konkrete Ernährungsempfehlungen, die vor allem dem
Verbraucher zugute kommen werden.

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