Mobiles Internet in Deutschland: Innovative SMS-Angebote, WAP-Bereich noch verhalten

14.12.2000, 00 Uhr - Berlecon Research GmbH


Berlin, 13.12.2000. (press1: iBOT) - Die Lücke zwischen dem deutschen und dem japanischen Markt für Mobile Datendienste ist weitaus kleiner als angenommen. Laut neuesten Untersuchungen von Berlecon Research decken in Deutschland SMS-Dienste einen Großteil der Funktionalitäten des japanischen i-mode-Modells ab. I-mode und die anderen mobilen Internet-Zugangsdienste in Japan können für die erfolgreiche Weiterentwicklung in Deutschland aber Vorbild sein, wenn es um Abrechnungslösungen und Kooperationen geht.

Für die Studie "Internet Mobil? Eine Bestandsaufnahme Mobiler Datendienste in Deutschland" haben die Berliner Wirtschaftsforscher die Referenzmärkte Japan und Skandinavien analysiert. Der viel diskutierte starke Erfolg von i-mode in Japan ist, so Berlecon Research, wesentlich auf ein starkes Bedürfnis nach mobiler E-Mail-Kommunikation zurückzuführen, das hier zu Lande weitgehend durch SMS abgedeckt wird.

Vor diesem Hintergrund hat Berlecon Research SMS-basierte Dienste untersucht, die in der Diskussion um WAP stark vernachlässigt werden. "Und das, obwohl Deutschland zu den führenden Ländern gehört, wenn es um den Versand von SMS-Nachrichten geht", so Analyst Andreas Stiehler. Die Studie vergleicht die Geschäftsmodelle von WAP- und SMS-basierten Diensten: "Im SMS-Markt finden sich besonders innovative Modelle, die zeigen, wie man derzeit mobile Dienste über Gebühren finanzieren kann."

Auch im WAP-Bereich sehen die Wirtschaftsforscher Bewegung: Berlecon Research hat 174 der wichtigsten Anbieter von WAP-Diensten, die auf deutschen Portalen gelistet sind, analysiert. Hier dominieren die Angebote von Inhalten mit 81 Prozent deutlich gegenüber M-Commerce-Angeboten im engsten Sinne (14 Prozent). Kommunikations- und Customizing-Angebote wie das Herunterladen von Klingeltönen und Logos finden sich nur bei 5 Prozent der auf den WAP-Portalen gelisteten Fremddienste. Die meisten Content-Anbieter sind etablierte Unternehmen aus der Medienbranche. "Für eine größere Vielfalt bei den Inhalten, wie wir sie beispielsweise aus dem Internet kennen, ist die Einführung von Zahlungssystemen grundlegend", so Dr. Thorsten Wichmann, Geschäftsführer von Berlecon Research. "Abrechnungslösungen für die Dienste gehören zu den wichtigsten Erfolgsfaktoren, die japanischen Dienste-Anbietern zu Umsätzen in Millionenhöhe verholfen haben. In Deutschland ist die Implementierung solcher Lösungen sowohl für die Entwicklung einzelner, kleinerer Dienste als auch für die gesamte WAP-Entwicklung grundlegend," erläutert Wichmann.

Doch auch der Markt für Inhalte ist eng. Langfristig werden nur wenige große Anbieter und kleinere Nischendienste bestehen können. In der Studie nennen die Berliner Analysten wichtige Erfolgsfaktoren, wie z.B. eine starke Fokussierung der Angebote. Für die Kundengewinnung unerlässlich sind Kooperationen mit anderen Anbietern, aber auch mit Netzwerkbetreibern, Technikanbietern und Händlern.

Grundlage für die aktuelle Studie "Internet Mobil? Eine Bestandsaufnahme Mobiler Datendienste in Deutschland" sind zahlreiche Interviews und Hintergrundgespräche mit Anbietern. Die Studie enthält eine Übersicht über 174 von den Wirtschaftsforschern untersuchte WAP-Angebote, die auf deutschen Portalen gelistet sind sowie eine Auflistung weiterer innovativer WAP- und SMS-Angebote.

Berlecon Research ist ein führendes deutsches Wirtschaftsforschungs-und Analyseunternehmen mit Sitz in Berlin. Das 1997 von Dr. Thorsten Wichmann gegründete Unternehmen forscht zu den wirtschaftsrelevanten Auswirkungen neuer Medien und Informationstechnologien. Berlecon Research analysiert neue Trends auf der Grundlage intensiver Marktbeobachtung sowie exklusiv erhobener Marktdaten, ein besonderer Fokus der Untersuchungen ist das Internet.

Weitere Informationen zur aktuellen Studie unter: http://www.berlecon.de/studien/mobile/

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Aktuelle Charts zur Studie sind ab 14.12.00 unter http://www.berlecon.de/pressroom/charts/ verfügbar.

Die Executive Summary der Studie ist auf Anfrage für Journalisten erhältlich.