"Ernährungsempfehlungen (2005) für Diabetiker"

01.06.2005, 17 Uhr - www.diabetes-world.net


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Von Dipl. oec. troph. Monika Haas
Erstmals basieren die Ernährungsempfehlungen auf wissenschaftlich fundierten Grundlagen. Erarbeitet von europäischen Organisationen in Zusammenarbeit mit nationalen Gesellschaften, wie der Deutschen Adipositas Gesellschaft (DAG), der Deutschen Gesellschaft für Ernährungsmedizin (DGEM) und der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE)) konnte ein gemeinsames Konzept in der Ernährungstherapie bei Diabetes erstellt werden. "Ernährungstherapie bei Typ 1 und Typ 2-Diabetes ist eine kostengünstige und hocheffektive Behandlungsmaßnahme", so Dr. Monika Toeller vom Deutschen Diabetes-Zentrum (DDZ) in Düsseldorf auf dem Kongress der Deutschen Diabetes-Gesellschaft in Berlin. Sie erstellte die deutsche Ausgabe der von der europäischen Diabetesgesellschaft erarbeiteten und erstmals wissenschaftlich gesicherten Empfehlungen.

Den neuen Leitlinien liegt eine systematische Literatursuche nach abgestimmten Suchbegriffen in zur Verfügung stehenden relevanten Datenbanken wie Medline oder Embase zugrunde. Jeder möglichen Empfehlung wurde auf der Basis relevanter wissenschaftlicher Studien ein Evidenzhärtegrad A, B oder C zugeordnet.

Energiebilanz und KörpergewichtÜbergewichtige Personen mit einem Body Mass Index (BMI) größer 25 sollten die Energieaufnahme reduzieren sowie gleichzeitig den Energieverbrauch steigern. Das Ziel ist dabei ein BMI im empfohlenen Bereich (BMI für Erwachsene: 18,5-24,9 kg/m²).

ProteinPatienten ohne Anzeichen einer Nephropathie können 10-20% der Gesamtenergie in Form von Protein aufnehmen.

NahrungsfettGesättigte und trans-ungesättigte Fettsäuren sollen zusammen unter 10 % der Gesamttagesenergie liegen. Eine geringere Aufnahme (< 8 % der Gesamtenergie) kann bei erhöhtem LDL-Cholesterin nützlich sein.

KohlenhydrateDie Kohlenhydrataufnahme kann zwischen 45 und 60 % der Gesamtenergie liegen.

BallaststoffeTyp 1- und Typ 2-Diabetiker sollten zum Verzehr von natürlich vorkommenden Lebensmitteln, die ballaststoffreich sind, ermuntert werden.

Glykämischer IndexKohlenhydratreiche Nahrungsmittel mit niedrigem glykämischen Index sind eine geeignete kohlenhydratreiche Wahl, vorausgesetzt, dass die anderen Inhaltsstoffe der Nahrungsmittel angemessen sind.

Saccharose und andere freie Zucker1Wenn gewünscht und wenn die Blutglukosespiegel befriedigend sind, kann eine moderate Aufnahme freier Zucker (bis zu 50 g/Tag) in die Diät von Typ 1- und Typ 2-Diabetikern eingeschlossen werden.

Antioxidativ wirksame Nährstoffe, Vitamine, Mineralstoffe und SpurenelementeNahrungsmittel, die reich an Antioxidanzien (Tocopherole, Carotinoide, Vitamin C, Flavonoide, Polyphenole, Phytinsäure), Spurenelementen und anderen Vitaminen sind, sollten empfohlen werden.

AlkoholEine moderate Alkoholaufnahme (bis zu 10 g/Tag bei Frauen und bis zu 20 g/Tag bei Männern) ist für Diabetiker, die Alkohol trinken möchten, akzeptabel.

Prävention des DiabetesDie Vermeidung von Übergewicht und regelmäßige körperliche Aktivität sind Maßnahmen zur Risikominderung für die Entstehung eines Typ-2-Diabetes.

Supplemente und funktionelle -LebensmittelEs werden keine Empfehlungen für Supplemente und funktionelle Lebensmittel gegeben. Eine Reihe solcher Produkte steht jetzt zur Verfügung.

Details und Kommentare zu den Evidenz-basierten Ernährungsempfehlungen zur Behandlung und Prävention des Diabetes mellitus finden Sie in:
Diabetes und Stoffwechsel Heft 2, 2005 Jahrgang 14, 75-94


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