diabetes-world.net: Inselzelltransplantation von einem Spender

25.05.2005, 17 Uhr - www.diabetes-world.net


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(press1) - 25. mai 2005

Von Dipl. oec. troph. Monika Haas
Inselzelltransplantationen von zwei bis vier Spendern können einen Diabetes mellitus Typ-1 beseitigen. Um jedoch eine Inselzelltransplantation zu einer verbreiteten klinischen Realität werden zu lassen, muss die Beseitigung des Diabetes mit einem einzigen Spender erzielt werden, um Kosten zu sparen und die Verfügbarkeit der Transplantation zu erhöhen.

Ziel der Studie war, die Sicherheit der Spende eines Spenders mit grenzwertiger Inselzellmasse unter Einsatz einer potenten Induktionsimmuntherapie und einer weniger diabetogenen dauerhaften Immunsuppression bei Empfängern mit Typ-1-Diabetes zu untersuchen. Zudem sollte der Anteil der Inselzellempfänger, die während des ersten Jahres nach Transplantation ohne Insulinsubstitution sein können, bestimmt wereden.

Es handelt sich um eine prospektive ein-Jahres-Beobachtungsstudie, durchgeführt zwischen Juli 2001 und August 2003 in einem einzelnen US-Zentrum. Acht Frauen mit Typ 1-Diabetes, bei denen eine rezidivierende Hypoglykämie-Wahrnehmungsstörung bestand und fortgeschrittene Sekundärkomplikationen vorlagen, wurden untersucht.

Die Studienteilnehmer unterzogen sich einer Inselzelltransplantation mit 7271 (SD 1035) Inseläquivalenten/kg, die von einem einzelnen Spenderpankreas stammten. Die Induktionsimmunsuppression erfolgte mit Antithymuszellenglobulin, Daclizumab und Etanercept. Die Erhaltungsimmunsuppression bestand aus Mycophenolat-Mofetil, Sirolimus und keinem oder nur niedrig dosierten Tacrolimus.

Hauptoutcome-Parameter waren die Sicherheit (bestimmt durch Kontrolle der Schwere und Dauer von Nebenwirkungen) und die Effektivität (gemessen anhand des Insulinbedarfs, des C-Peptidspiegels der oralen und intravenösen Überprüfung der Glukosetoleranz, der intravenös überprüften Arginin-Stimulationsantwort, des HbA1c-Wertes und der Hypoglykämierate).

Ergebnisse:Keine ernsthaften, unerwarteten oder der Transplantation und der Immunsuppression zuzurechnenden Nebenwirkungen traten auf. Alle acht Empfängerinnen benötigten keine Insulininjektion und erlitten keine Hypoglykämien. Fünf Patientinnen blieben für mehr als ein Jahr frei von der Insulininjektion. Ein Transplantatversagen entwickelte sich in drei Fällen im Zusammenhang mit subtherapeutischer Sirolimus- Verabreichung ohne gleichzeitige Tacrolimusgabe.

Das hier überprüfte Transplantationsprotokoll erzielte eine Insulinunabhängigkeit und einen Schutz vor Hypoglykämien bei allen acht Patienten. Diese Ergebnisse könnten auf eine bessere Verträglichkeit des Transplantates aufgrund der um den Transplantationszeitpunkt erfolgten Gabe von Antithymuszellenglobulin und Etanercept zurückgeführt werden. Die Resultate können somit klinische Bedeutung für eine breitere Verwendung der Transplantation in der Betreuung von Diabetikern erlangen.

Quelle:Hering BJ; Kandaswamy R, Ansite JD, Eckman PM, Nakano M, Sawada T, Matsumoto I, Ihm SH, Zhang HJ, Parkey J, Hunter DW, Sutherland DER
Single-Donor, Marginal-Dose Islet Transplantation in Patients With Type 1 Diabetes
JAMA. 2005;293:830-835


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